Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

StrinasacchiStrinasachiStrinesachiStrina SacchiStrinasachy,Strenasachi, Regina, CaterinaCatharina, verh. Schlick, Schlik

* 28. Febr. 1761 in Ostiglia (Italien), † 11. Juni 1839 in Dresden, Violinistin, Gitarristin und Komponistin. Sie war die Tochter von Benedetto Strinasacchi und Catterina geb. Orlandi. Regina hatte als zweitältestes Kind der Eheleute Strinasacchi zwei Schwestern und einen Bruder, welcher ebenfalls Violine spielte und zu Beginn ihrer Laufbahn gelegentlich mit ihr gemeinsam auftrat.

Regina Strinasacchi erhielt ihre violinistische Ausbildung am Conservatorio della Pietà in Venedig. Neben Maddalena Lombardini Sirmen war sie die bekannteste Absolventin der venezianischen Mädchen-Konservatorien. Die „Gazzetta Toscana“ vermeldet 1775 aus Florenz ihren frühesten derzeit bekannten Auftritt. Später hielt sie sich – möglicherweise am Ende der 1770er Jahre – in Paris auf „und benutzte die Gelegenheit, in dem dasigen Conzert spirituel die größten Violinisten fast aller Nationen zu hören und von ihnen zu lernen“ (Gerber 1). Ob diese Fortbildung nur durch Anhören oder auch im Rahmen konkreten Unterrichts stattfand, ist unklar.

Wohl um 1780 kehrte Regina Strinasacchi nach Italien zurück, in den folgenden Jahren konzertierte sie in ihrem Heimatland. 1781 trat sie in Bologna auf, Cramers „Magazin der Musik“ berichtet von mehreren Konzerten in Florenz im Jahr 1782 und 1783. Meusel schreibt, sie habe „im J. 1783 zu Neapel, Florenz und in andern Städten Italiens Beyfall und Bewunderung“ erhalten, Chiavegatti [u. a.] nennen zudem Rom als Konzertort. In dieser Zeit machte sie zudem einen Abstecher nach Paris, wo sie laut Castil-Blaze 1782 – und damit im selben Jahr wie Viotti sowie zwei Jahre vor Louise Gautherot – in der Opéra-Italien spielte.

Im deutschen Sprachraum hatte sie sich, wie Carl Israels „Frankfurter Concert-Chronik“ dokumentiert, bereits im Nov. 1777 in Frankfurt a. M. hören lassen. Nach den Italien-Reisen wandte sich Regina Strinasacchi erneut dem deutschen Raum zu und „machte 1784 eine größere Kunstreise durch Deutschland“ (Wasielewski, S. 113). Im Wiener Hoftheater spielte sie im März und Apr. 1784. Sie traf Mozart, der auf ihre Bitte hin eine Klavier-Violin-Sonate (B-Dur KV 464) komponierte und diese mit ihr in ihrem zweiten Wiener Konzert am 24. Apr. 1784 aufführte. Die ungewöhnliche Geschichte der Uraufführung, bei der Mozart lediglich die Violinstimme ausnotiert hatte, während er sich für seinen eigenen Part nur an Stichnoten orientierte, dürfte wesentlich dazu beigetragen haben, dass der Name Regina Strinasacchis auch später nicht der Vergessenheit anheim fiel. Bereits im Juli 1784, als Mozart das Werk veröffentlichte, wurde in der „Wiener Zeitung“ diese Sonate, „die unlängst von der berühmten Mdlle. Strinasachy im Theater mit Hrn. Mozart mit allgemeinen [sic] Beyfall gespielt worden, und also keiner weitern Empfehlung bedarf“ (Wiener Zeitung 7. Juli 1784), mit dem Namen der Geigerin verknüpft. In Großbritannien wird das Werk bisweilen als Strinasacchi Sonata bezeichnet.

Später im Jahr 1784 reiste Regina Strinasacchi weiter in den Norden des deutschen Sprachraums. Die Auftrittsorte lassen sich kaum nachvollziehen, Gerber und Meusel benennen wenig präzise Niedersachsen als Wirkungsbereich, laut Grove 1 spielte sie in Ludwigslust bei Hofe sowie bei einer Frau von Ranzow, bei der es sich um ein Mitglied des Adelsgeschlechts Rantzau gehandelt haben könnte (aufgrund der reichen Besitzungen dieser Familie lässt sich ein Ort nicht benennen, das Stammhaus befindet sich nahe Plön). Auf dem Programm hätten dabei Quartette von Haydn gestanden, die die Geigerin in Wien kennengelernt hatte. Konkret nachweisbar sind jedoch zwei Konzerte Ende Nov. und Anfang Dez. 1784 in Hamburg. Nach den Hamburger Konzerten reiste sie „von hier über Ludwigslust und Berlin nach Dresden ab“ (CramerMag 1784, S. 346). Auch in einer Hamburger Zeitung wird Dresden als weiterer Konzertort genannt (Kaiserlich-privilegirte Hamburgische Neue Zeitung 26. Nov. 1784). Am Ende dieser Reise stand, wohl im Winter 1784/85, die Rückkehr nach Italien.

Dorthin reiste ihr Johann Conrad Schlick, als Violoncellist in der Gothaer Hofkapelle und wohl seit 1783 als Haussekretär des Prinzen August von Sachsen-Gotha-Altenburg tätig, 1785 nach. Schlick und Strinasacchi verlobten sich in Italien und heirateten am 10. Okt. 1785. Nach ihrer Rückkehr musizierten beide in der Gothaer Kapelle. Regina und Johann Conrad Schlick bekamen zwei Kinder: Caroline Schlick (1786–nach 1862), später verh. Ruppius, die als Pianistin mit den Eltern zusammen auftrat. Caroline Schlick spielte neben ihrem Hauptinstrument Klavier auch Violine und Gitarre, war dazu als Sängerin tätig, beispielsweise auf der Gothaer Bühne 1813 in Carl Maria von Webers Singspiel Abu Hassan, aber auch im Rahmen gemeinsamer Konzerte mit den Eltern. Der Sohn des Ehepaares Schlick war Johann Friedrich Wilhelm Schlick (1801–1874), der wie sein Vater Violoncellist wurde. „Sohn und Enkel“, vermeldet die „Rheinische Musik-Zeitung“ 1853, „sind in der Dresdener Capelle angestellt (Rheinische Musik-Zeitung 1853, S. 1290), wobei Johann Friedrich Wilhelm Schlick daneben auch den Bau von Saiteninstrumenten betrieb. „In ihren hoffnungsvollen Kindern bildet sich das schöne Talent [der Eltern] fort“, schreibt Johann Friedrich Reichardt (Reichardt 1810, Bd. 1, S. 27).

Den Gothaer Fürsten war offenkundig bewusst, welche Aufwertung das Ehepaar Schlick für die Hofkapelle bedeutete. Schon 1785 schreibt Prinz August an Heinrich August Ottokar Reichard, Johann Conrad Schlick sei nach Italien gereist, „um die Mlle. Strina Sacchi als Madame Schlick hieher zu bringen und unser Gefilde künftig zu allen Stunden mit süßen, harmonischen Tönen zu beseligen“ (zit. nach Reichard 1877, S. 122). In Gotha waren Johann Conrad und Regina Schlick die herausragenden Musiker. Friedrich Albert Klebe nennt 1796 in seiner Aufzählung des Personals der Gothaer Kapelle die Schlicks gleich zu Beginn und damit vor dem eigentlichen Konzertmeister Franz Anton Ernst, er hebt dazu die Fähigkeiten des Paares besonders hervor (Klebe 1796, S. 168f.). Zwar wurden beide Schlicks formal nicht fest an der Hofkapelle angestellt, doch sicherte sie der Fürst materiell ab: Das Gothaer „Bestallungs- und Besoldungsbuch“ von 1804 verzeichnet für das Paar ein festes jährliches Gehalt von 216 Talern und 18 Groschen zuzüglich Naturalien, zudem hatte der spätere Herzog August 1789 testamentarisch Johann Conrad Schlick eine jährliche Pension von 600 Talern zugestanden, bei einem früheren Tod des Cellisten sollten jährlich 200 Taler an Regina Schlick gezahlt werden. Als Johann Conrad Schlick 1818 und damit vor seiner Ehefrau starb, wurde festgelegt, dass an sie weiterhin die bisherigen Bezüge ausgezahlt wurden. Die aufwändige Förderung der Familie dürfte dabei auch dem öffentlichen Renommee des Gothaer Fürstenhauses zugute gekommen sein. So schreibt die „Zeitung für die elegante Welt“ über die Schlicks: „Den Besitz eines so seltenen Virtuosenpaars verdankt Gotha dem Schätzer des Verdienstes, dem edlen Prinzen August“ (Zeitung für die elegante Welt 1802, Sp. 287).

Dass der Fürst den Schlicks offensichtlich mehrmals Urlaube für Konzertreisen gewährte, mag ebenfalls dem Prestige des Gothaer Hauses gedient haben. Bereits im Dez. 1785 waren sie in Salzburg zu Gast, wo sie Leopold Mozart hörte. Von ihm ist zu erfahren, dass das Paar auf dem Rückweg von dort Station in Regensburg machte. Ende 1786 spielten sie in Frankfurt a. M. Die Reisen der Schlicks waren möglicherweise ausgedehnt, „später feierten sie […] künstlerische Triumphe noch mehr auf Reisen nach Wien, Dresden, Ungarn, Rußland“ (Schilling). Eine enge Verbindung bestand augenscheinlich nach Leipzig, wo sie 1793, 1795–97 und 1800 im Gewandhaussaal (zuletzt mit der Tochter) konzertierten. In den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts finden sich gelegentliche Hinweise über die musikalische Betätigung der Schlicks in Gotha. „Beide lassen sich noch zuweilen, sie auf der Geige, und er auf dem Violoncello mit gewohntem, ungetheiltem Beifalle hören“ (Zeitung für die elegante Welt 1807, S. 415). 1805 waren Eltern und Tochter in Dresden zu hören. Auch auf fernere Reisen gingen die Schlicks als Trio. So spielten sie noch 1809 gemeinsam in Rom.

Enge Kontakte unterhielten die Eheleute Schlick zum Weimarer Hof. „Dieße beyden interessanten Leute kamen zuweilen auf Einladung der Frau Herzogin auf mehrere Wochen nach Weimar, wohnten im Palais; und gewährten mit ihrem Talent und ihrem heitern Umgang der Fürstin und ihren Umgebungen die angenehmste Unterhaltung“, schreibt Caroline Jagemann (1777–1848) in ihrer Autobiographie (Emde 2004, S. 110). Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach veranstaltete nach ihrem Rückzug aus der Politik 1775 Hofkonzerte, sie suchte deren Niveau durch Einladung auswärtiger Musiker zu heben, die sie jeweils über mehrere Wochen beherbergte. Vielleicht schon 1785, sicher aber 1787 und 1788 war dort auch Regina Schlick mit ihrem Ehemann zu Gast, Aufenthalte in Weimar sind zudem für 1790, 1792 und 1804 nachzuweisen. Im letztgenannten Jahr schreibt Anna Amalias Sohn Carl August an Goethe anlässlich des Besuchs Germaine de Staëls, er solle ihn und neben anderen auch die Schlicks „zum Thee zu dir“ einladen (zit. nach Emde 2004, Bd. 2, S. 592). Auch mit anderen Personen des Weimarer Kreises um Anna Amalia kam Regina Schlick in Kontakt. Ein Brief der Geigerin an Wieland ist überliefert. Über sie schreibt Henriette von Knebel, Schwester des Goethe-Freundes Ludwig von Knebel, an diesen 1792: „Erstlich kam die Virtuosin Madame Schlick zu mir, mit der ich gar artig Musik gemacht habe, dazu kam Herder“ (Knebel/Düntzer 1858, S. 120). Friedrich von Schiller teilt dem Dresdener Freund Christian Gottfried Körner 1787 mit: „Gestern Abend also war ich mit Charlotten in Tiefurth. Unsere dortige Gesellschaft war Wieland, Graf Solms […], und ein preußischer Offizier Schlick und seine Frau, die Du vermuthlich dem Rufe nach kennst, spielten meisterhaft: er das Violoncell und sie die Violine“ (Schiller 1847 Bd. 1, S. 111). Geladen hatte zu dieser Gesellschaft Herzogin Anna Amalia, zu der die Schlicks anscheinend ein gutes Verhältnis hatten. So beauftragte die Herzogin den Kammerherrn Friedrich Hildebrandt von Einsiedel: „Bestellen sie für mich heute um halb 6 Uhr den Schlick und seine Frau mit einigen andern Musici, ein großes Concert wünschte ich nicht zu haben ist es aber Schlick, lieber so will ich es mir gefallen laßen. Der Prinz August wird wohl heute Abend bey mir Soupieren mit Wieland und Herder“ (undat., wohl 1782, zit. nach Dreise-Beckmann 2004, S. 38). Während des Italien-Aufenthalts Anna Amalias reiste deren Hofdame Louise von Göchhausen „nach Ostilia zu der Schlick ihren Aeldern“ (Göchhausen, Tagebuch 29. Mai 1790, Brandsch 2008, S. 153). Caroline Jagemann, später berühmte Sängerin und Schauspielerin, berichtet, wie Regina Schlick den Anstoß zu ihrer Ausbildung gab, indem sie deren Talent erkannt habe und ihr 1790 ein Vorsingen bei Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach vermittelte. Die Verbindung Caroline Jagemanns zu Regina Schlick blieb anscheinend lange bestehen. Noch im Apr. 1819 standen beide gemeinsam auf der Bühne – der letzte derzeit bekannte Auftritt Regina Schlicks, die nach dem Tode ihres Mannes nach Dresden zog.

Die musikalischen Qualitäten der Geigerin wurden von Zeitgenossen freundlich rezipiert, bisweilen gar bewundert. Seinem Vater schreibt Wolfgang Amadeus Mozart aus Wien 1784: „Hier haben wir nun die berühmte Mantuanerin Strinasacchi, eine sehr gute Violinspielerin; sie hat sehr viel Geschmack und Empfindung in ihrem Spiele“ (Brief vom 24. Apr. 1784). Im Jahr darauf beschreibt Leopold Mozart brieflich aus Salzburg Maria Anna Mozart das Spiel der Geigerin: „Mir thut es Leid, daß du dieses nicht grosse, artige, etwa 23 Jahr alte, nicht schandliche sehr geschickte Frauenzimmer nicht gehört hast. Sie spielt keine Note ohne Empfindung, so gar bey der Synfonie spielte sie alles mit expression, und ihr Adagio kann kein Mensch mit mehr Empfindung und rührender spielen als sie; ihr ganzes Herz und Seele ist bey der Melodie, die sie vorträgt; und eben so schön ist ihr Ton, und auch kraft des Tones. überhaupts finde, daß ein Frauenzimmer, die Talent hat, mehr mit ausdruck spielt, als ein Mannsperson“ (Brief vom 7. Dez. 1785). Konkrete Beurteilungen ihrer Musiziereigenschaften finden sich hingegen in der Presse, dem frühen Entwicklungsstand der Konzertkritik um 1800 entsprechend, nur wenige. Cramers „Magazin der Musik“ urteilt 1783 aus Italien: „Es ist zum Bewundern, mit welcher Geschicklichkeit dies junge Mädchen von 18 oder 19 Jahren mit ihren Fingern die Saiten rührt. Man glaubt eine volle Harmonie zu hören, wenn sie ein Solo spielt, und sie bringt ganz ungewöhnliche Töne auf dem Instrument hervor“ (CramerMag 1783, S. 993; der Autor war wohl Jacob Georg Christian Adler, vgl. dessen Reisebemerkungen1784, S. 294f.). Ebenfalls 1783 ist im selben Blatt zu lesen: „Es ist unglaublich, mit welcher Leichtigkeit und gutem Anstand das Mädchen (sie ist ohngefähr 18 Jahre alt und sehr gut gebildet) dies an sich schwere Instrument zu behandeln weis. Der Ton, den sie aus ihrer cremonesischen Geige herauszieht, ist feiner abgeschliffener Silberton. Die Violinconcerte von Giarnowick [Giovanni Giornovichi], St. Geoge [wohl Joseph Boulogne, genannt Chevalier de Saint-George], Borra [?], [Giuseppe] Cambini etc. spielt sie besonders gut, mit vielem Feuer“ (CramerMag 1783, S. 344f.). Darauf schließt sich ein Vergleich mit Maddalena Lombardini-Sirmen an: „Madame Syrmen übertrift sie meiner Meinung nach in der gesetzten hohen Ausführung des Adagio, die der tartinischen, nardinischen und bendaischen Schule besonders eigen ist, dagegen übertrift Strinasacchi Mad. Syrmen an Geschwindigkeit, besonders in runder Abstossung der 32 Theile, vielleicht auch an Delicatesse in Mezzotinten“ (CramerMag 1783, S. 345). Im Jahr darauf berichtet erneut Cramers „Magazin der Musik“ über sie, diesmal aus Hamburg: „Ihr Spiel übertraf aller Erwartung, und ihr erstes Concert, von ihrer eigenen Arbeit, war so vortreflich gesezt, mit so vielem Geschmack und Richtigkeit, Nettigkeit und Nachdruck vorgetragen, daß ein jeder von wahren [sic] Gefühl des Gefallens hingerissen wurde. Besonders erwarb sie sich in Concerten von Giarnowick, Pleyel, und einem vortreflichen Solo von Haydn, durch ihr zartes und ausdruckvolles [sic] Spiel viel Lob“ (CramerMag 1784, S. 346). Anscheinend war Regina Strinasacchi stilistisch flexibel und nahm sich erfolgreich auch der Werke der zeitgenössischen französischen Violinschule an. 1805 schreibt die Dresdener „Abend-Zeitung“, dass „Madame Schlick (geb. Strinasacchi) ein sehr schönes originelles Violinenkonzert von Kreuzer mit eben so viel Fertigkeit und Kraft, als Geschmack und Delikatesse vortrug, und daher den lautesten Beifall des Publikums einerntete“ (Abend-Zeitung 2. Nov. 1805). Kurze ablehnende Urteile finden sich indes in der Leipziger Zeitschrift „Janus“. Dort werden die Eheleute Schlick als Beispiel für eine vom Autor als „Gefühlsseuche“ (Janus 1800, S. 214) bezeichnete retardierende Spielweise genannt, die „Kunst in Künstelei verwandeln dürfte“ (ebd.). An anderer Stelle schreibt dieses Blatt über das musizierende Paar: „Sie haben diesmal keinen so recht allgemeinen Beifall gehabt, und man hat sogar gewünscht, daß die 300 Rthlr., welche sie bekommen, besser angewendet werden möchten, da wir den vortrefflichen [Bartolomeo] Campagnoli haben“ (Janus 1800, S. 278).

Regina Strinasacchi verh. Schlick war als Komponistin tätig; es sind nur wenige Werke (u. a. ein Violinkonzert) überliefert. Von ihr wurden mehrere Abbildungen erstellt. So existieren zwei Silhouetten: Ein Ganzfigurbildnis, wohl von Hauk in Gotha 1795 verfertigt, und ein Brustbild, dessen Hersteller nicht bekannt ist. Die „Allgemeine Literatur Zeitung“ annonciert 1796 eine „Silhouette de Madame Schlick née Strinasacchi grav. par Böttger sen.“ (Allgemeine Literatur Zeitung 1796, Sp. 1312). Gerber nennt zudem zwei Ölbilder, die im Gothaer Musikzimmer Regina Schlicks hingen. Eine Zuordnung dieser Gemälde ist derzeit nicht möglich (freundlichen Dank für den Hinweis an Elisabeth Dobritzsch, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha).

 

Regina Schlick geb. Strinasacchi, getuschte Silhouette von
Hauk, Pinsel und Feder, mit getuschter Umrandung.

 

WERKE

Violinkonzert B-Dur; Menuett Es-Dur für 2 Violinen und Bass; Trios D-Dur, Es-Dur, F-Dur für 2 Violinen und Bass

 

LITERATUR

Wielands Briefwechsel, hrsg. von der Berliner Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften durch Siegfried Scheibe, Bd. 14 (1797–1799), Teil 1, Berlin 2000.

Thüringisches Staatsarchiv Gotha, Mitteilung vom 2. Nov. 2011, Zeichen 6340, 1941-11

Abend-Zeitung (Dresden) 2. Nov. 1805

Allgemeine Literatur Zeitung 1796, Sp. 1312

Allgemeiner Anzeiger der Deutschen 20. Juli 1818

CramerMag 1783, S. 344f., 993; 1784, S. 346

Gazzetta Toscana 1775, S. 137f.

Hamburgischer Correspondent 30. Nov. 1784

Intelligenz-Blatt der freien Stadt Franckfurt 1786, 14. Nov., 5. Dez.

Janus. Eine Zeitschrift auf Ereignissen und Thatsachen gegründet 1800, S. 213f., 278

Kaiserlich-privilegirte Hamburgische Neue Zeitung 26. Nov. 1784

Leipziger Zeitung 10. Okt. 1858, S. 327

Miszellen für die neueste Weltkunde 1809, S. 4

Morgenblatt für gebildete Stände 1813, S. 100

Musikalische Korrespondenz 1791, Sp. 55

Rheinische Musik-Zeitung 1853, S. 1290

Wiener Zeitung 1784, 31. März, 7. Juli

Zeitung für die elegante Welt 1802, Sp. 286f., 1807, Sp. 416, 503f.

Meusel, Gerber 1, Chor/Fay, Gerber 2, Dlabacz, Sainsbury, Schilling, Gaßner, Schla/Bern, Mendel, Paul, Grove 1, Fétis, EitnerQ, Schmidl, Thompson, New Grove

Jacob Georg Christian Adler, Reisebemerkungen auf einer Reise nach Rom, hrsg. von Johann Christoph Georg Adler, Altona 1784.

Friedrich Albert Klebe, Gotha und die umliegende Gegend, Gotha 1796.

Johann Friedrich Reichardt, Vertraute Briefe geschrieben auf einer Reise nach Wien und den Oesterreichischen Staaten zu Ende des Jahres 1808 und zu Anfang 1809, 2. Bde, Bd. 1, Amsterdam 1810.

Georg Nikolaus von Nissen, Biographie W. A. Mozart’s. Nach Originalbriefen, Sammlungen alles über ihn Geschriebenen, mit vielen neuen Beylagen, Steindrücken, Musikblättern und einem Fac-simile, Leipzig 1828.

Johann Christoph Friedrich von Schiller, Schillers Briefwechsel mit Körner. Von 1784 bis zum Tode Schillers, 4 Bde., Bd. 1: 1784–1788, Berlin 1847.

François-Henri-Joseph Blaze (Castil-Blaze), Théâtres lyriques de Paris: Lopéra italien de 1548 à 1856, Paris 1856.

Aus Ludwig von Knebels Briefwechsel mit seiner Schwester Henriette (1774–1813), hrsg. von Heinrich Düntzer, Jena 1858.

Louis Spohr, Selbstbiographie, 2 Bde., Bd. 1, Kassel u. Göttingen 1860 und 1861, Repr. Kassel u. Basel 1954 u. 1955.

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Carl Israel, Franfurter Concert-Chronik von 17131780 (= Neujahrs-Blatt des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt a. Main für das Jahr 1876), Frankfurt a. M. 1876.

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Corrado Ricci, I teatro die Bologna nei secoli XVII e XVIII. Storia annedotica, Bologna 1888.

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Selbstinszenierungen im klassischen Weimar: Caroline Jagemann, hrsg. von Ruth B. Emde, kommentiert in Zusammenarbeit mit Achim von Heygendorff, 2 Bde., Bd. 1 u. 2, Göttingen 2004.

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Christian Ahrens, ‚Zu Gotha ist eine gute Kapelle…‘. Aus dem Innenleben einer thüringischen Hofkapelle des 18. Jahrhunderts (= Friedenstein-Forschungen 4), Stuttgart 2004.

Angela Romagnoli, „Strinasacchi, Regina“, in: Lexion Musik und Gender, hrsg. von Annette Kreutziger Herr u. Melanie Unseld, Kassel 2010, S. 485.

 

Bildnachweis

Klassik Stiftung Weimar. Schloss Tiefurt, Inventar-Nr.: Gr-2005/1287.

 

Volker Timmermann

 

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