Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

SallamonSalamon, Salomon, Sallomon, Fanny

* 1809 in Wien, † nach 1839, Pianistin. Fanny Sallamon war eine Schülerin von Joseph Czerny (1785–1842), der auch Leopoldine Blahetka unterrichtete. Mit zehn Jahren debütierte sie als Kindervirtuosin in Wien am 23. Dez. 1819 in einem Konzert von Franz Xaver Pechatschek mit einem Klavierkonzert ihres Lehrers. Zwischen 1821 und 1839 ist eine regelmäßige Konzerttätigkeit in ihrer Geburtsstadt belegt, die in der Presse ausschließlich lobende Resonanz findet. Am 2. Febr. 1832 spielte die „als Lehrerinn und Virtuosinn auf dem Pianoforte rühmlichst bekannte" Fanny Sallamon im Saal der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien das Klavierkonzert As-Dur von Johann Nepomuk Hummel. „Den ungemeinen Schwierigkeiten dieses Werkes sowohl, als der eigenthümlichen Großartigkeit desselben kann wohl nur die vollendestste Virtuosität Genüge leisten; um so mehr gereicht es der Künstlerinn zum Ruhme, so große Forderungen so vollkommen befriedigt zu haben. Ihre Geläufigkeit, ihre Fingerfertigkeit ist wahrhaft bewundernswerth, dazu vereinigen sich Geschmack und große Zartheit in der Behandlung des Instruments zu einem Vortrage, dem es vielleicht nur an Kraft und Feuer des Ausdrucks fehlt, um eine ehrenvolle Vergleichung mit den ausgezeichnetsten Virtuosen unserer Zeit bestehen zu können" (Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode 1832, S. 152).

Ihr Repertoire umfasste unter anderem Werke von Voříšek, Schubert, Moscheles, Beethoven, Hummel, Thalberg, Herz und Lafont. In der zeitgenössischen Presse finden sich ausschließlich lobende Kommentare. Über ihre weiteren Lebensumstände liegen keine Informationen vor.

 

LITERATUR

AmZ 1820, Sp. 58; 1822, Sp. 64; 1823, S. 21f.; 1825, Sp. 195; 1826, Sp. 65, 314, 427; 1827, Sp. 373; 1828, Sp. 393, 394; 1829, Sp. 281; 1830, Sp. 617; 1831, Sp. 611; 1832, Sp. 416; 1833, Sp. 395 f.; 1835, Sp. 445

Berliner AmZ 1827, S. 236; 1829, S. 164

Castelli 1831, S. 164; 1833, S. 12, 28; 1838, S. 191; 1839, S. 60, 79

Cäcilia 1827, S. 167

The Harmonicon 1833, S. 111

Der Humorist 1838, S. 888

Iris 1832, S. 48

Die Musik 1906/1907 II, S. 28

NZfM 1838 I, S. 139, 155

Oesterreichischer Beobachter [Wien]1827, 29. Apr.; 1832, 1. Febr.; 1833, 2. Febr.

Offenbacher AmZ 1827/8, Sp. 293

RGM 1833, S. 135

Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt 1827, S. 232; 1829, S. 100; 1831, S. 172; 1833, S. 56, 84;

Der Wanderer [Wien] 1834, 4. Nov.; 1838, 31. Dez.

Wiener Theaterzeitung (Bäuerle) 1823, 2. Jan.; 1824, 22. Jan.; 1825, 28. Apr.; 1827, 8. Mai; 1829, 24. Febr.; 1834, 4. Nov., 4. Dez.

Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode 1823, S. 15; 1824, S. 44; 1827, S. 420, 459; 1832, S. 112; 1832, S. 152; 1833, S. 152; 1838, S. 375

Wiener Zeitung 1833, 26. Jan.; 1838, 31. März, 2., 3. Apr.; 1838, 29., 31. Dez.

Zeitschrift für Deutschlands Musik-Vereine und Dilettanten 1842, S. 313

Becker

Karl Gollmick, Handlexicon der Tonkunst, Offenbach 1857.

Eduard Hanslick, Geschichte des Concertwesens in Wien, 2 Bde., Bd. 1, Wien 1869, Repr. Hildesheim [u. a.] 1979.

Alexander Wheelock Thayer, Ludwig van Beethovens Leben. Nach dem Original-Manuskript deutsch bearbeitet von Hermann Deiters, 5 Bde., Bd. 4, Leipzig 1907.

Otto Brusatti, Schubert im Wiener Vormärz, Graz 1978.

 

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