Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

Schmiedel, Schmidl, Cäcilie, verh. Eberwein

Geburtsdaten unbekannt, † 23. Juni 1848 in Dresden, Pianistin und Klavierlehrerin. Sie trat vor allem in den Jahren 1825 bis 1829 in Wien als Pianistin auf und spielte u. a. Mozarts Klavierkonzert Nr. 16 in C-Dur. Um 1834 lebte sie in Dresden, wo sie Schülerin von Karl Krägen (1797–1879) war und sich mehrmals als Pianistin hören ließ. Dort besuchte sie auch Henriette Voigt, der sie Werke von Kalkbrenner vorspielte. Am 27. Febr. 1835 konzertierte sie im Leipziger Gewandhaus mit der Fantasie Souvenirs dIrlande von Ignaz Moscheles und mit Werken von Johann Peter Pixis. In der „Neuen Zeitschrift für Musik“ heißt es dazu: „Frl. Schmiedel aus Dresden, welche im letzten Abonnementsconcerte in Leipzig spielte, hat wohl gefallen. Schule, Studium, musikalischer Sinn, höhere Bildung. Die Zeit wird eine gute Meisterin bringen. Der romantische Duft in den irländischen Erinnerungen von Moscheles scheint für ein größeres Publicum zu sein“ (NZfM 1835 I, S. 78). Im März 1837 trug sie zusammen mit einer Pianistin namens Beltsheim und den Herren Kloß und Eisert ein Quartett für vier Klaviere von Carl Czerny vor.

Nach 1846 heiratete sie den Komponisten und Pianisten Max Carl Eberwein (1814–1875), mit dem sie 1848 eine Tochter bekam. Das Ehepaar lebte in Dresden, wo Cäcilie Eberwein als Klavierlehrerin wirkte. Sie veranstaltete musikalische Matineen, in denen auch ihre SchülerInnen spielten. Unter ihnen waren Jessi Laussot geb. Taylor und Hans von Bülow (1830–1894), den sie in der Zeit von 1841 bis 1846 unterrichtete.

 

LITERATUR

Cäcilie Eberwein, Briefe vom 17. Juli 1846; 3. Dez. 1846, undatierter Brief, „Freitag früh“; Max Karl Eberwein, Billet vom 31. Mai 1848, alle abgedruckt in: 60 Jahre Musikantiquariat 10. Juli 1949–2009, Katalog Nr. 443, Musikantiquariat Hans Schneider, Tutzing 2009, http://www.schneider-musikantiquar.de/443.pdf, Zugriff am 30. Okt. 2009.

AmZ 1826, Sp. 314; 1829, Sp. 294; 1835, Sp. 121, 268

Cäcilia 1827, S. 166

Leipziger Zeitung 1847, 4. Jan.; 1848, 26 Juni (Beilage zu Nr. 178)

NZfM 1835 I, S. 70, 78; 1846 II, S. 52

Zeitung für die elegante Welt 1837, S. 264

Mirjam Gerber, Henriette Voigt, MUGI – Musik und Gender im Internet, http://mugi.hfmt-hamburg.de/A_lexartikel/lexartikel.php?id=voig1808, Zugriff am 13. Jan. 2012.

Cathleen Köckritz, Friedrich Wieck. Studien zur Biographie und zur Klavierpädagogik, Hildesheim 2007.

 

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