Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

Braun, (Katharina) Kathinka, Cathinka, (Maria Louise, Luise)verh. Braun

14. oder 24. März 1799 in Würzburg, † 8. Juni 1832 in Ludwigslust, Pianistin und Sängerin. Sie war die Tochter des Violinisten und Fagottisten Moritz Braun (17651828), der an der fürstbischöflichen Kapelle in Würzburg angestellt war, und die Nichte der Sängerin und Instrumentalistin Maria Louise (Anna) Braun. Im Kindesalter erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht, wobei sie so schnell voranschritt, „dass sie als elf- bis zwölfjähriges Mädchen Concerte von Mozart u. a. m. öffentlich vortrug“ (AmZ 1832, Sp. 569f.). Zu dieser Zeit nahm sie auch ihren ersten Gesangsunterricht und zeigte hierbei eine so große Begabung, dass ihr Vater sie „nun ausschließlich für den dramatischen Gesang“ bestimmte (ebd. S. 570). Ihre pianistische Laufbahn war damit beendet. Wie im Verzeichnis der „hervorragenderen Schüler des Musikinsitutes von 1804 – 1875“ (Kliebert 1904) aufgeführt, war sie auch Schülerin von Franz Joseph Fröhlich an der Kgl. Musikschule Würzburg. 1815 begann ihre Gesangskarriere in Hannover mit einem dreijährigen Engagement am dortigen Königlichen Hoftheater. Weitere Stationen brachten sie u. a. nach Hamburg, Frankfurt a. M., Kassel, Berlin und im Jahr 1821 nach Kopenhagen. 1824 heiratete sie ihren Cousin, den Oboisten und Komponisten Wilhelm Theodor Johannes Braun (1796–1867). Beide gingen 1825 an das grossherzogliche Theater nach Ludwigslust, wo Kathinka Braun bis zu ihrem Tod 1832 als Grossherzoglich Mecklenburg-Schwerin’sche Hofsängerin angestellt war.

Sie hinterließ zwei Kinder im Alter von vier und sechs Jahren.

 

LITERATUR

AmZ 1832, Sp. 569571

Neue Wiener Musik-Zeitung 1857, S. 48

Erheiterungen (Belletristisches Beiblatt zur Aschaffenburger Zeitung) 1862, S. 111

Mendel (Art. Braun, Moritz), Fétis (Art. Braun, Catinka), New Grove 1 (Art. Braun, Moriz, Art. Braun, Wilhelm Theodor Johannes), New Grove 2001 (Art. Braun, Moritz, Art. Braun, Wilhelm Theodor), MGG 2000 (Art. Braun, Wilhelm Theodor u. Katharina Maria), Riemann 8 (Art. Braun, Wilhelm)

Th. Overskon, Den danske Skueplads, Kopenhagen 1862.

Friedrich Johann von Reden-Esbeck, Deutsches Bühnen-Lexikon, Eichstätt 1879.

Karl Kliebert, Die Königliche Musikschule Würzburg, 1804 – 1904, Würzburg 1904.

Clemens Meyer, Geschichte der Mecklenburg-Schweriner Hofkapelle, Schwerin i. M. 1913. 

Johann Hennings u. Wilhelm Stahl, Musikgeschichte Lübecks, 2 Bde., Bd. 1, Kassel [u. a.] 1951.

Hans Erdmann, „Die Musikerfamilie Braun“, in: Mf 12 (1959), S. 184186.

Studierendenliste der Kgl. Musikschule in Würzburg, Sophie Drinker Institut Bremen, https://www.sophie-drinker-institut.de/files/Sammel-Ordner/Listen%20der%20Sch%C3%BClerInnen/W%C3%BCrzburg%20Musikschule.pdf, Zugriff am 27. April 2022.

 

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