Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

Blahetka, Barbara Sophia, Babette, geb. Traeg

* 13. Mai 1787 in Wien, † 26. Okt. 1864 in Boulogne-sur-mer, Glasharmonikaspielerin und Pianistin. Sie war die Tochter des Flötisten, Gitarristen und Komponisten Andreas Traeg (1748–1807) und Nichte des Wiener Musikverlegers Johann (Baptist) Traeg (1747–1805). Mit 17 Jahren heiratete sie (Johann) Joseph (Leopold) Blahetka (1782–1857), der damals Inspektor der Papierfabrik in Guntramsdorf war und sich auch als Lehrer der Mathematik, Geschichte und Stenographie sowie als Musikschriftsteller betätigte. Am 15. Nov. 1809 wurde ihre Tochter Leopoldine Blahetka geboren, der sie Anfangsunterricht im Klavier erteilte und deren spätere Berufsausbildung zur Pianistin sie „fortwährend […] leitete“ (AmZ 1832, Sp. 162). Sie begleitete ihre Tochter auf Konzertreisen, in deren Verlauf die Familie um 1833 nach Boulogne-sur-mer übersiedelte. Es ist von ihr nur ein öffentlicher Auftritt als Glasharmonikaspielerin belegt: in einem Wohltätigkeitskonzert am 28. Febr. 1822, in dem sie die Glasharmonika-Partie in der Kantate Rosa von Viterbo von Josef Drechsler spielte.

 

LITERATUR

Joseph Blahetka (?): [hs. Biographie Leopoldine Blahetkas] (Abschrift in Rössl 1986), im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde Wien

AmZ 1822, Sp. 228; 1832, Sp. 162

Wiener AmZ 1822, Sp. 136, 157

OeML online (Art. Traeg, Familie)

Elisabeth Rössl, Leopoldine Blahetka. Eine Pianistin und Komponistin der Biedermeierzeit (Biographie und Werkverzeichnis), Diplomarbeit Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Wien 1986.

Elisabeth Rössl, „Leopoldine Blahetka. Eine Pianistin und Komponistin der Biedermeierzeit“, in: Biographische Beiträge zum Musikleben Wiens im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Leopoldine Blahetka. Eduard Hanslick. Robert Hirschfeld, hrsg. von Friedrich C. Heller (= Musikleben 1), Wien 1992, S. 111–211.

 

FH/CB

 

© 2007/2022 Freia Hoffmann