Für mehr Diversität im Konzertleben:
ca. 1700 Orchesterwerke von Komponistinnen  

Von Komponistinnen konnten sich bis jetzt im Konzertrepertoire nur wenige Werke etablieren. Um die zahlreichen Orchesterwerke von Komponistinnen sichtbar zu machen, hat das ForumMusikDiversität Schweiz in den Jahren 2006 bis 2012 eine Liste mit miet- oder kaufbarem Notenmaterial zusammengestellt. Aktualisiert und ergänzt wurde diese im Jahr 2023 vom Sophie Drinker Institut.

Der ursprüngliche Gedanke vom ForumMusikDiversität, eine entsprechende Liste anzufertigen, wurde dadurch bestärkt, dass sich auf den Programmen der Schweizer Sinfonieorchester höchstens ein bis zwei Werke von Komponistinnen fanden. Darauf angesprochen, meinten DirigentInnen und IntendantInnen, die Aufführung solcher Werke sei mit zu großen finanziellen Risiken verbunden und zudem seien Orchesternoten von Komponistinnen schwer zu finden.

 

Orchesterwerke von Komponistinnen im Musikverlag
hrsg. von Barbara Kollenbach; PDF-Dokument, Stand: 2023, 213 Seiten

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Für die Praxis

Die Liste zeigt Orchesterwerke von Komponistinnen auf, die in Musikverlagen zu mieten oder zu kaufen sind. Für jedes Werk ist die Besetzung angegeben. Am Ende des Dokuments befindet sich die Adressenliste der Bezugsquellen. Die aktuelle Liste basiert auf einer ersten Veröffentlichung von 2006, die 2012 durch Barbara Dietlinger, Studentin der Musikwissenschaft in München und ehemalige Praktikantin im Verein ForumMusikDiversität, aktualisiert und ergänzt wurde. Eine erneute Aktualisierung und Ergänzung erfolgte 2023 durch Barbara Kollenbach, Doktorandin und Mitarbeiterin des Sophie Drinker Instituts. Dass die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, versteht sich von selbst.

Ein besonderes Augenmerk wurde anfangs auf die Schweizer Komponistinnen gelegt, die mit „CH“ gekennzeichnet sind.

Vier Jahrhunderte Orchestermusik von Komponistinnen

Die Liste deckt Werke für sämtliche Orchesterbesetzungen und Gattungen ab, vom Stück für Streicher über das Ballett für Orchester bis zur groß besetzten klassischen Symphonie. Die älteste vertretene Komponistin ist Wilhelmine von Bayreuth (1709–1758) mit ihrem Concerto in G für Cembalo und Streichorchester, die jüngsten sind die Komponistinnen Sinem Altan, Justyna Kowalska-Lasoń und Isabel Wullschleger mit Kompositionen aus dem Jahr 1985. Auffallend gut vertreten sind Komponistinnen aus Osteuropa, mit den Veröffentlichungen des Verlags PWM in Krakau. Dabei erscheinen auch Werke von hier gänzlich unbekannten Komponistinnen wie Anna Maria Klechniowska (1888–1973) oder Grazyna Krzanowska (*1952).

Irène Minder-Jeanneret
ehemalige Präsidentin des ForumMusikDiversität Schweiz

und Barbara Kollenbach
Doktorandin und Mitarbeiterin des Sophie Drinker Instituts