Jahresbericht 2012
Unser Jahresbericht entsteht immer in der dunklen Jahreszeit. Nebel, Regen und früh hereinbrechende Nächte, die allerletzten, schon verfärbten Blüten an der Kletterrose vor dem Haus sind untrügliche Indizien für das Ende des Herbstes, der uns in diesem Jahr übrigens viel Sonne, milde Temperaturen und eine üppige Laubfärbung beschert hat. Zu unserem und Ihrem Trost beginnen wir mit einem Foto aus dem Institutsgarten vom April: Wochenlang erfreuen uns dort alljährlich Tulpen und Vergissmeinnicht, bevor auch Rhododendron und Birnbaum zu blühen beginnen.
Bibliothek und Kooperation mit der
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Wie immer haben uns die Katalogisierungsabteilung des BIS und Karl-Ernst Went tatkräftig geholfen beim Ausbau der Bibliothek, die inzwischen fast 3000 Einheiten enthält. Auch die Aufsatzsammlung, seit Anfang des Jahres mit neuer Benutzer-Oberfläche wieder im Netz, wächst kontinuierlich (z. Zt. 5164 Datensätze) und steht allen KollegInnen als Online-Bibliographie zur Verfügung. Auch dieses Jahr haben wir die Universitäts-Bibliothek bei der Zusammenstellung von Semesterapparaten unterstützt.
MitarbeiterInnen des Instituts haben an der Universität Oldenburg folgende Lehraufträge wahrgenommen:
Sommersemester 2012
Kadja Grönke: Musikstadt Leipzig (mit Exkursion), BA-Studium
Wintersemester 2012/13
Volker Timmermann: Professionalisierungsprozesse von Musikerinnen im 19. Jahrhundert, MA-Studium
Kadja Grönke: Liszt und die Folgen. Klavierspiel und Virtuosität im 19. Jahrhundert, BA-Studium
Wie in den vorangegangenen Jahren haben sich wieder Studierende der Oldenburger Universität am „Lexikon Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts“ beteiligt.
Promotionen
Am 4. Juli hat Wibke Gütay an der Universität Oldenburg ihre Promotion abgeschlossen und zwar — was ziemlich selten gelingt — mit der Note „summa cum laude“ sowohl für die schriftliche als auch für die mündliche (Kolloquium) Promotionsleistung. Ihre Dissertation hat den Titel „Singen in Chorklassen. Eine Längsschnittstudie zu stimmphysikalischen, kognitiven und psychosozialen Auswirkungen“, wurde im September bei OOPS veröffentlicht und ist zugänglich unter: http://oops.uni-oldenburg.de/volltexte/2012/1470/.
Und soeben, am 7. Dezember, hat auch Julia Wieneke ihr Kolloquium mit Erfolg absolviert. Ihre Dissertation liegt ebenfalls im Bereich Musikpädagogik und behandelt Kompositionsprojekte in Schulen, die in Zusammenarbeit mit KomponistInnen, MusikerInnen und Hochschulen durchgeführt wurden. Wo das Buch veröffentlicht wird, entscheidet sich hoffentlich bald.
Homepage
Unsere Internet-Seite http://www.sophie-drinker-institut.de wird rege genutzt. Die Aufrufe, die sich in den vergangenen Jahren um 10.000 pro Monat bewegten, haben im November 2012 den Höhepunkt von 17.997 BesucherInnen erreicht.
Geschenke
Susanne Frintrop, Bibliotheksleiterin der Hochschule für Musik und Theater München, hat uns vier Bände Schumann-Klaviernoten aus dem Nachlass von Julie von Asten geschenkt — offenbar in Anerkennung unseres schönen Lexikon-Artikels über die Pianistin und Schülerin von Clara Schumann. Vielen Dank!
Ebenso danken wir für einen Karton mit Unterlagen zum Thema „Damenkapellen“. Dorothea Kaufmann, Verfasserin einer Dissertation mit dem Titel „‚… routinierte Trommlerin gesucht‘. Musikerin in einer Damenkapelle. Zum Bild eines vergessenen Frauenberufes aus der Kaiserzeit“ (1997), hat uns diesen Karton mit vielen Aufsätzen, Quellen und Belegen aus der Zeitschrift „Der Artist“ überlassen. Wenn sich also jemand mit dem Thema Damenkapellen beschäftigen möchte: herzlich willkommen zum Stöbern!
Lexikon Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts
Das Lexikon, als Online-Publikation 2006 begonnen, enthält inzwischen ca. 600 Artikel. Die Revision der in den ersten Jahren entstanden Texte ist abgeschlossen, und die Arbeit konzentriert sich nun auf noch etwa 100 fehlende Artikel. Auch diesmal bedanken wir uns bei einer Reihe externer AutorInnen, die das Lexikon mit ihrem Spezialwissen bereichert haben: Dr. Jennifer O’Connor (Frances Robinson), Prof. Dr. Midori Kobayashi (Pauline Garcia-Viardot), Prof. Dr. Peter Schleuning (Esmeralda Cervantes, Giannina und Virginia Ciarlone), Dieter Nolden (Johanna van Wissel), Prof. Dr. Monika Tibbe (Theresine Seydel), Olga Schemetowa (Anna Dobjansky), Mag. Michaela Krucsay (Mary Dickenson-Auner) und Dr. Marlies Nussbaumer (Caroline Perthaler).
„Jugend forscht“ im Sophie Drinker Institut: Unter Anleitung ihres Musiklehrers Jürgen Schmelz haben SchülerInnen des Max-Planck-Gymnasiums Delmenhorst nach einer Einweisung im Institut Artikel für das Lexikon recherchiert und geschrieben. Nach Überprüfung und Ergänzung durch unsere MitarbeiterInnen sind die Texte inzwischen veröffentlicht:
Katharina Schröder und Marie Föllen: Johanna von Seemann, Pianistin
Jana Drieschner und Delia Mehrwald: Toni Raab, Pianistin
Anika Freitag und Viola Pelka: Melanie Ziech (Bauer-Ziech), Harfenistin
Dajana Bujak und Hendrik Hemken: Jenny Sara Hering, Pianistin
Lisa Berends und Luca Elsen: Melanie Etterlin, Zitherspielerin und Pianistin
Anna-Lena Teichmann und Ricarda Richter: Elsa Menzel, Pianistin
Denjenigen, die unser Lexikon häufig benutzen, ist sicher bereits aufgefallen, dass sich viele Artikel in Teilbereichen zu neuen Zusammenhängen gruppieren, seien es Entwicklungen an einzelnen Instrumenten, Ausbildungsverhältnisse, Frauen-Ensembles (Klaviertrios, Streichquartette) und Ähnliches. In zwei Fällen hatten wir im vergangenen Jahr Gelegenheit, den Emanzipations- und Professionalisierungs-Prozess an Instrumenten ausführlicher darzustellen. Grundlage der ersten Publikation waren mehrere Lexikon-Artikel, die Jannis Wichmann, selbst Konzertgitarrist, über Gitarristinnen verfasst hatte:
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Freia Hoffmann und Jannis Wichmann, „Karrieren mit Hindernissen. Professionelle Harfen- und Gitarrenspielerinnen im 19. Jahrhundert“, in: phoibos 2 (2012), S. 93–110.
Christine Fornoff, selbst Organisten-Tochter, entwickelte sich im Sophie Drinker Institut zur Spezialistin für Organistinnen, vor allem in England. Claudia Schweitzer hatte mehrere französische Organistinnen bearbeitet, so dass es möglich war, erstmals eine Kulturgeschichte der Organistin im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts zu skizzieren:
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Freia Hoffmann und Christine Fornoff, „‚No Lady need apply‘ oder ‚Im Rock kann man sich der Pedale nicht bedienen‘. Organistinnen auf dem Weg der Professionalisierung“, in: Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien 1 (2012), S. 23–37.
Ein neues Buch-Projekt
Neben dem Lexikon hat uns ein neues Buch-Vorhaben intensiv beschäftigt:
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Freia Hoffmann und Volker Timmermann (Hrsg.),
Quellen zur Geschichte der Instrumentalistin im 19. Jahrhundert
Zwei Überlegungen führten zu diesem Projekt. Erstens die Tatsache, dass Freia Hoffmanns Habilitationsschrift „Instrument und Körper. Die musizierende Frau in der bürgerlichen Kultur“ um 1850 endet und niemand bisher eine Fortsetzung in Angriff genommen hat. Zweitens sind die MitarbeiterInnen des Instituts bei der Arbeit am Lexikon zahlreichen interessanten Grundlagentexten begegnet, deren Entstehung manchmal durch Auftritte einzelner Musikerinnen oder Ensembles motiviert war, die manchmal aber auch die Frage nach „weiblichen“ und „unweiblichen“ Instrumenten, der Spielweise und der Repertoirewahl unabhängig von Personen behandelten. So entstand der Plan, diese Texte in einem Sammelband vorzustellen, der zwar „Instrument und Körper“ nicht weiterschreibt, aber eine Fülle von Material bietet, um einzelne Zweige der Entwicklung weiterzuverfolgen. Es wird eine Sammlung mit über 160 Texten sein, die Wahrnehmungen, Urteile, Positionen, Widersprüche und Argumentationslinien aufzeigt, geordnet nach: Allgemeines, Ausbildung, Instrumenten, Instrumentengruppen und Ensembles.
Das Buch wird in der ersten Jahreshälfte 2013 im Olms Verlag, Hildesheim, erscheinen und einen Umfang ca. 300 Seiten haben. Hier zwei Text-Beispiele:
Zeitung für die elegante Welt 1833, S. 708.[1]
Es besteht in München ein angenehmer musikalischer Verein, die sogenannte philharmonische Gesellschaft. Sie versammelt sich Sonntags kurz vor Tisch in einem sehr schönen Saale […]. Eine junge Dame[2] begeisterte durch Violinspiel das Publicum in hohem Grade. Sie hat es wirklich zu einer der Rede werthen Fertigkeit gebracht. Ich habe erst eine Frau, Mad. Filippowicz[3], Violine spielen sehen, diese trug noch obenein [sic] eine Brille, war nicht eben jung und hübsch, und das Burleske des Violinspielens an einer Frau verschwand mehr vor dem Verwischten des Ganzen. Die münchner Dame war jünger und trat am hellen Mittage auf; – ich möchte die Violine den Damen nicht empfehlen: das Fleisch des Unterkinns wird ungebührlich heraufgequetscht, die Arme sind fast immer in Winkel verschränkt, und, obwohl die Brust nicht gequetscht wird, so fürchtet man doch für diesen verletzbarsten Theil des Weibes. Furcht ist aber ein Bandit für die Freude, und Kunstleistungen sind der Freude wegen da; die Violine will sich nicht behaglich in die weiblichen Arme der Frau legen, sie hat zu viel Ecken. Da lobe ich die Passion einer jungen Dame, welche mir bald darauf in Venedig sagte, daß sie von einer verzehrenden Leidenschaft für das Violoncell gefoltert werde. Ich habe ihr fleißig zugeredet und von der antiken Stellung hinter diesem Instrumente viel gesprochen; hoffentlich interessiren sich nächstens die Damen auch für die Trompete und Posaune; jene Göttin[4], welche die Flöte wegwarf, als sie ihre verzerrten Gesichtszüge im Wasserspiegel sah, ist schon zu lange todt. Es geht eine große Wehklage über Israel: die Damen wollen nicht mehr hübsch seyn.
Eduard Hanslick in der Wiener Neuen Freien Presse 13. Febr. 1883, S. 1.
Eine Musterung der Concertzettel dieser Saison könnte fast die Befürchtung erregen, daß die Pianisten im Aussterben seien. Es scheint nur noch Pianistinnen zu geben. Sie haben die Herren der Schöpfung vollständig verdrängt vom Clavier. [… Einer] Schwadron von Damen stehen drei bis vier „Clavierhusaren“ schüchtern gegenüber. In früheren Zeiten war das Verhältniß umgekehrt. Gewiß eine beachtenswerthe Erscheinung, die in anderen Hauptstädten ganz ähnlich auftritt. Dabei ist nicht blos die Quantität der Clavier-Virtuosinnen erstaunlich, sondern aus technischem Gesichtspunkte gewiß auch ihre Qualität. Vor zwanzig und dreißig Jahren gehörte es zu den seltenen Ausnahmen, daß ein junges Mädchen mit den schwierigsten Stücken von Bach, Beethoven, Chopin, Liszt sich öffentlich zu produciren vermochte; heute thun es unzählige und fügen noch die höchsten modernen Aufgaben, Schumann und Brahms, hinzu. Man muß sich selber in dieser Richtung ernstlich geplagt haben, um zu ermessen, welches Maß von physischer Kraft und Anstrengung, von Geschicklichkeit und Ausdauer, welcher Aufwand von Zeit und Mühe dazu gehört, um jene technische Vollendung zu erreichen, die unsere jungen Clavier-Virtuosinnen, selbst vom zweiten und dritten Rang, heute vor einem verwöhnten Publicum erproben. Daß diese Kunstfertigkeit – von genialen Offenbarungen sehen wir ganz ab – also daß diese Kunstfertigkeit durch ihre enorme Verbreitung ihren früheren Reiz verloren hat, werden selbst die Pianistinnen kaum bestreiten. Die Clavier-Virtuosität ist entwerthet und als öffentliche Production reizlos geworden, weil sie allgemein geworden ist.
[1] Für diesen Text ist kein Verfasser angegeben. Da er sich aber in leicht gekürzter und veränderter Fassung in Heinrich Laubes Reisenovellen wiederfindet, ist Laube auch hier als Autor anzunehmen.
[2] Vermutlich bezieht sich der Verfasser auf einen Auftritt der Münchener Violinistin Nanette Oswald vor dem 11. Apr. 1833 (Der Bazar für München und Bayern. Ein Frühstücksblatt für Jedermann und jede Frau 1833 I, S. 343f.). Siehe Volker Timmermann, „Oswald, Nanette“, in: Lexikon Europäische Instrumentalstinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, www.sophie-drinker-institut.de/cms/index.php?page=oswald-nanette.
[3] Volker Timmernann, „Filipowicz, Elisabeth“, ebd., www.sophie-drinker-institut.de/cms/index.php?page=filipowicz-elisabeth.
[4] Der griechischen Mythologie zufolge verfertigte Athene aus einem Hirschknochen die erste Flöte, warf sie aber weg, als sie im Spiegel einer Quelle ihre Gesichtszüge beim Blasen sah. Überlieferungen, denen zufolge die Flöte wegen der Verzerrung des Gesichts weggeworfen wurde, gibt es auch von dem Athener Alkibiades und der römischen Göttin Minerva.
Buchvorstellung
Die Schriftenreihe des Sophie Drinker Instituts ist inzwischen auf neun Bände angewachsen. Die jüngste Neuerscheinung
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Monika Tibbe (Hrsg.), Marie Stütz. Aufzeichnungen einer reisenden Musikerin
wurde am 2. November im Institut öffentlich vorgestellt. Umrahmt wurde die Veranstaltung vom Quintett Salonett mit Izabella Pacewicz, Karin Brehm und Monika Tibbe (Violinen), Gregor Terbuyken (Violoncello) und Johanna Langner (Klavier). Zahlreiche Gäste fanden sich ein, nicht nur, um dem interessanten Vortrag und der schwungvollen Musik zuzuhören, sondern auch, um bei einem Glas Wein oder Sekt Neuigkeiten auszutauschen, Bekanntschaften aufzufrischen und Kontakte zu knüpfen.
CD-Vorstellung
Am 14. Dezember fand im Rahmen des Komponisten-Colloquiums an der Universität Oldenburg „Ein Abend für Myriam Marbe“ statt, mitveranstaltet vom Sophie Drinker Institut, das den künstlerischen Nachlass der vor 15 Jahren verstorbenen rumänischen Komponistin aufbewahrt. In dem mit knapp 40 Personen gut besuchten Kammermusiksaal trafen sich vier Zeitzeugen zu einer von Kadja Grönke (Sophie Drinker Institut) moderierten Gesprächsrunde: Nausicaa Marbe (Haarlem), die Tochter der Komponistin, erinnerte sich auf sehr persönliche Weise an ihre Mutter. Der Komponist und Marbe-Schüler Thomas Beimel (Wuppertal) gab einen lebendigen Einblick in Marbes Leben und Schaffen. Violeta Dinescu (Oldenburg) erinnerte sich an Marbe als Lehrerin und Mensch, und Renate Eggebrecht-Kupsa (München), in deren CD-Label Troubadisc im Sommer eine ausdrucksstarke Porträt-CD mit Referenzeinspielungen von vier Kompositionen Marbes erschienen ist, gab Einblicke in das Entstehen dieser Einspielung. Auch die Musik selbst beeindruckte das Publikum, das unter dem aufmerksam-freundlichen Blick der Komponistin selbst (in Form des aus dem Sophie Drinker Institut entliehenen großen Fotoporträts) den Werken „Trommelbaß“ und „Ritual für den Durst der Erde“ lauschte.
Die Sophie Drinker Stiftung
Die Finanzierung des Instituts hat in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr immer irgendwie geklappt, nicht zuletzt durch teilweise Vermietung des Institutsgebäudes. Ab 2013 wird sie auf eine neue Basis gestellt: Unser langjähriger juristischer Berater und Freund Constantin Frick hat die Vorarbeiten für die Gründung einer Stiftung abgeschlossen, und soeben haben Finanzamt und Senator für Inneres ihre Zustimmung gegeben. Dann werden die finanziellen Spielräume etwas größer sein. Und diejenigen, die uns unterstützen wollen, können nicht nur an die gemeinnützige GmbH spenden, sondern dann auch zustiften.
Man glaubt gar nicht, wie sinnvoll man damit Steuern sparen kann!
Neue MitarbeiterInnen
Nachdem uns Christine Fornoff Anfang des Jahres verlassen hat, um an der Universität Oldenburg ein Promotionsstipendium in Anspruch zu nehmen, sind an ihre Stelle gleich drei neue Mitarbeiterinnen getreten: Dr. Wibke Gütay hat soeben, wie oben berichtet, an der Universität Oldenburg ihre Promotion abgeschlossen und begibt sich seit 1. Oktober mit der historischen Musikwissenschaft auf ein neues Spezialgebiet. Dass sie neben ihren wissenschaftlichen Qualitäten auch eine eindrucksvolle Sängerin ist, passt zum Team: Wir machen alle aktiv Musik und widersprechen auf diese Weise dem zählebigen Vorurteil (vor allem von MusikerInnen), Musikwissenschaft wählten nur diejenigen zum Beruf, deren künstlerische Fähigkeiten nicht für ein Musikstudium ausreichen. Elisabeth Champollion, seit 1. Juli bei uns beschäftigt, hat an der Bremer Hochschule für Künste ein Studium im Fach Blockflöte absolviert und ist Mitglied des hochvirtuosen, bereits preisgekrönten Boreas-Quartett, einem Ensemble, das sich auf Blockflötenmusik der Renaissance spezialisiert hat. Musikhistorische Forschung im 19. Jahrhundert ist auch für Elisabeth Champollion ein neuer Schwerpunkt, aber wir sehen mit Vergnügen, wie schnell sich die „Neuen“ bei uns einarbeiten und zuverlässig bei allen laufenden Projekten mitarbeiten.
Das gilt auch für Annika Klanke, Bachelor-Studentin im Fach Musikwissenschaft an der Universität Bremen. Eigentlich hatten wir die Vakanzen schon wieder besetzt, aber ihre Bewerbung (einschließlich eines Auslands-Semesters in Wien) war so beeindruckend, dass wir auch für sie seit 1. November einen Platz geschaffen haben. So können Studierende zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Ausbildung praktische Erfahrungen mit Forschung machen, in anspruchsvollen wissenschaftlichen Projekten und in einem Team, das vielfältige Anregungen und Lernmöglichkeiten bietet: unserer Auffassung nach eine sehr wertvolle Form der Nachwuchsförderung.
Schließlich ist noch zu berichten, dass mit dem IT-Spezialisten Jann-Hendrik Meyer ein Mitarbeiter aus den ersten Monaten des Instituts (2001!) wieder zu uns zurückgekehrt ist. Binnen kurzer Zeit hat er alle Baustellen und Provisorien durchforstet und bereinigt und ist immer dann, wenn wieder mal Verbindungen haken, schnell und hilfsbereit zur Stelle.
Allen Neuen und natürlich auch den „Alten“, Volker Timmermann, Kadja Grönke, Claudia Schweitzer, Jannis Wichmann und Annkatrin Babbe möchte ich für ihre Mitarbeit und Verbundenheit mit dem Sophie Drinker Institut sehr herzlich danken.
Wie immer, mit den besten Wünschen zum Jahresende und für ein schwungvolles 2013,
Ihre
Prof. Dr. Freia Hoffmann
Geschäftsführerin und Leiterin des
Sophie Drinker Instituts
Außer der Schleifmühle 28
28203 Bremen
Tel. 0421/94 90 800
info@sophie-drinker-institut.de