Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

Kollmann, Johanna, Joanna, Sophia

* 20. Juli 1786 in London, † 14. Mai 1849 ebd., Organistin, Pianistin, Sängerin und Musiklehrerin. Sie war die Tochter des Organisten, Musiktheoretikers und Komponisten August Friedrich Christoph Kollmann (1756–1829) und seiner Frau Christina Catharina geb. Ruel (1745–1849). Ihren ersten Musikunterricht erhielt sie von ihrem Vater, der auch ihren Bruder Georg August (1789–1845) unterrichtete. Der Vater war seit 1826 führendes Mitglied in der New Musical Fund, einem Verein zur Unterstützung von kranken und pflegebedürftigen MusikerInnen und deren Angehörigen.

Johanna Sophia Kollmann debütierte am 13. März 1806 als Sängerin in einem von dieser Institution veranstalteten Konzert in London. Ihr Bruder betätigte sich später u. a. als Klavierbauer und ließ sich 1825 ein neues Klaviermodell mit verschiedenen Neuerungen patentieren, das er später in seinem eigenen Klaviergeschäft vertrieb. Dort arbeitete auch Johanna Sophia Kollmann mit, die später aufgrund finanzieller Schwierigkeiten des Geschäfts einige Zeit in verschiedenen Gefängnissen verbrachte. Als ihr Bruder 1845 starb, nahm sie seine Organistenstelle in der kgl. deutschen Kapelle in London ein.

 

LITERATUR

Gentleman’s Magazine Juli 1849, S. 103

Brown Brit (Art. Kollmann, George August), Grove 1, MGG 2000 (Art. Kollmann, August Friedrich Christoph), New Grove 2001

Michael Kassler, A.F.C. Kollmanns Quarterly musical register (1812). An annotated edition with an introduction to his life and works, Burlington 2009.

 

HB/JW

 

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