Europäische Instrumentalistinnen
des 18. und 19. Jahrhunderts

 

Plitt, Agathe

* 1831 in Thorn, † 27. Dez. 1902 in Berlin, Pianistin, Klavierlehrerin und Komponistin. Nach ersten musikalischen Unterweisungen in Danzig übersiedelte sie 1847 nach Berlin, wo sie als Pianistin viel Beachtung fand. Königin Elisabeth, die Ehefrau Friedrich Wilhelms IV. von Preußen, ermöglichte ihr durch ein Stipendium, weitere Studien bei Wilhelm Taubert (1811–1891) zu betreiben. Seit 1852 ging sie mehrfach erfolgreich auf Konzertreise, u. a. nach Danzig, Elbing, Königsberg und Homburg, wo ein Auftritt mit der Sängerin Johanna Wagner belegt ist. Sie gab meist Wohltätigkeitskonzerte, während sie ihren Unterhalt bis ins hohe Alter mit Klavierunterricht bestritt. Noch in den 1890er Jahren leitete sie einen Frauenchor. Eine gewisse Entlastung bedeutete die kleine lebenslange Rente, die ihr die Kaiserin Augusta in Anerkennung ihrer gemeinnützigen Leistungen aussetzte.

Agathe Plitt veröffentlichte Charakterstücke und Liederhefte, widmete sich mit Psalmen, Motetten und Kantaten aber auch geistlichen Gattungen. Ihre Kompositionen stellte sie in ihren Konzerten regelmäßig der Öffentlichkeit vor.

 

WERKE FÜR KLAVIER

3 Mazurken, Berlin 1853

 

LITERATUR

Bock 1852, S. 356; 1853, S. 213, 322; 1854, S. 29, 68f.; 1855, S. 11, 309; 1856, S. 32

FritzschMW 1871, S. 831

Vossische Zeitung [Berlin]  Nr. 35 vom 22. Januar 1903 (Beilage 3)

Neue Wiener Musik-Zeitung 1854, S. 34

NZfM 1878, S. 155, 471

Signale 1870, S. 870

Mendel, Ebel, Cohen

Anna Morsch, Deutschlands Tonkünstlerinnen. Biographische Skizzen aus der Gegenwart, Berlin 1893.

 

MG

 

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