Vortrag am 26. November

Wir freuen uns sehr, Ihnen den Vortrag von Katharina Hottmann am Dienstag, dem 26.11.2024, um 19 Uhr im Sophie Drinker Institut ankündigen zu können:

Die Ofenzange als Triangel und der kleine Tänzer auf Schweinsborsten | Musikalische Jungen- und Mädchensozialisation um 1900 im Spiegel von Jugendzeitschriften

 


Mutig oder zurückhaltend, laut oder leise, selbstbewusst oder bescheiden – schon im 19. Jahrhundert wurden Vorstellungen darüber, wie sich Mädchen und Jungen zu verhalten hatten, welches Wissen sie sich aneignen sollten oder auch wie, wo und in welchem Rahmen sie Musik machen durften, in verschiedenartigen Schriften festgehalten. Jahrbücher wie Der gute Kamerad und Das Kränzchen waren direkt an die Jugendlichen adressiert und lassen anschaulich die unterschiedlichen musikalischen Horizonte und Identifikationsmodelle erkennen, die als angemessen und anregend für heranwachsende Mädchen und Jungen betrachtet wurden. Während die mädchenspezifischen Befunde bisherige Erkenntnisse der musikwissenschaftlichen Frauenforschung bestätigen und ergänzen, zeigt der Blick auf die Jungen unerwartete und teilweise überraschende Einsichten.

Die Beobachtung langwirkender Muster geschlechtsspezifischer Sozialisation aber auch deutlicher Transformationen bietet Anregung für ein gemeinsames Nachdenken und Diskutieren von aktuellen Vermittlungsaufgaben zur (musik)kulturellen Bildung.

 

Prof.in Katharina Hottmann hat Schulmusik (Musik/Deutsch) an der Hochschule für Musik und Theater Hannover und der Universität Hannover studiert. Während und nach ihrer Dissertation zur Opernästhetik von Richard Strauss war sie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und der Universität Hamburg tätig. 2015 folgte die Habilitation (»Auf! stimmt ein freies Scherzlied an«. Weltliche Liedkultur im Hamburg der Aufklärung). Nach Vertretungsprofessuren an der UdK Berlin sowie den Universitäten in Hamburg, Kiel und Flensburg wurde Katharina Hottmann 2020 zur Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Universität Siegen berufen. Sie hat einschlägige Arbeiten zur Kultur- und Alltagsgeschichte der Musik sowie zu Liedern und Musiktheater vom 17. bis 20. Jahrhundert vorgelegt und ist Expertin für musikwissenschaftliche Genderforschung. Seit Dezember 2023 ist sie an der Folkwang Universität der Künste in Essen tätig.  

 

Wie immer gibt es im Anschluss Wein, Saft und Wasser und eine Kleinigkeit zu essen.  

Um Anmeldung bis zum 20. November an die Email-Adresse barbara.kollenbach@sophie-drinker-institut.de wird gebeten.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!  

Herzliche Grüße
Das Team des Sophie Drinker Instituts  

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