Caroline Krähmer (geb. Schleicher) - ein bisher unbekanntes Bild

Bildnisse von Instrumentalistinnen, die um 1800 tätig waren, sind selten. Die wenigen Bilder, die es gibt, sind meist schon länger bekannt und inzwischen durch Datenbanken wie die Sammlung Manskopf oder das Project Gallica der Bibliothèque nationale de France gut recherchierbar. Zumindest bei den bekannteren Instrumentalistinnen, so könnte man denken, lassen sich da keine großen Entdeckungen mehr machen.

Umso überraschter waren wir, als wir den Hinweis auf eine bisher unbekannte Abbildung von Caroline Krähmer geb. Schleicher erhielten. Das Bild befindet sich in der Graphischen Sammlung der Züricher Zentralbibliothek. Krähmer (1794− nach 1868) war zu Lebzeiten eine zumindest regional sehr bekannte Musikerin, die im Familienensemble auftrat und zeitweilig sogar als Ensemblemitglied im Orchester in Baden tätig war. Bis heute ist sie für die Forschung von Interesse, was nicht zuletzt an ihrer Instrumentenwahl liegt: Caroline Krähmer spielte Violine und − noch ungewöhnlicher für eine Frau um 1800 − Klarinette.

Gezeichnet wurde Caroline Krähmer, die ab 1805 einige Jahre in der Stadt an der Limmat lebte, vom Zürcher Apotheker und Porträtmaler Diethelm Lavater. Das Bild zeigt eine junge Frau, die − wie man denken mag − mit ihrer Erscheinung und dem Haarschnitt auch in die heutige Zeit passen könnte. Dass das Bild schließlich gleichsam aus der Versenkung geholt wurde und auf unserer Website landete, hat insbesondere mit der Aufmerksamkeit der Kunsthistorikerin Anna Lehninger von der Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung, zu tun, die vor einigen Jahren bereits einen Artikel über die Violinistin Teresa Ottavo für uns schrieb und die daher auch aus fachfremder Perspektive Einblick in den Themenbereich der Instrumentalistinnen hat. Für den Hinweis danken wir Anna Lehninger herzlich!

 

(Bildnachweis: Zentralbibliothek Zürich, http://www.zb.uzh.ch/, mit Dank an die Zentrabibliothek für die Abbildungsgenehmigung).

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