Frauen an der Orgel

Dr. Markus Zepf vom Germanischen Nationalmuseum, ebenfalls Gast der Tagung in Michaelstein, hat uns auf zwei Zeugnisse zum Orgelspiel von Frauen aufmerksam gemacht:

Abbildungen von Organistinnen sind im 19. Jahrhundert selten – bekanntlich warf das Pedalspiel   "Schicklichkeitsprobleme" auf. Dieses Aquarell ist die einzige Darstellung einer Spielerin, die wir im deutschsprachigen Raum im 19. Jahrhundert kennen. (Das Kloster Lichtenthal ist übrigens auch in anderer Hinsicht bemerkenswert: Um 1800 soll dort eine Nonne namens Mayer Violine gespielt haben.)

Abbildung aus: Vom Minnesang zur Popakademie. Musikkultur in Baden-Württemberg, hg. vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe, Red. Markus Zepf, Karlsruhe 2010, S. 122.

Ein zweiter Hinweis von Markus Zepf betrifft eine Sarkophag-Beschriftung aus dem 3. Jahrhundert, aufgefunden in Aquincum, der antiken Vorgängerin von Budapest. Es handelt sich um den Sarg der

Aelia Sabina, Ehefrau eines römischen Militär-Organisten. Sie war demnach Zitherspielerin und Sängerin und trat auch als Organistin auf.

Aus: Michael Markovits, Die Orgel im Altertum, Leiden 2003, S. 175.

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